Seit Anfang der 90erJahre sind Kreditderivate an den internationalen Finanzmärkten bekannt. Durch Derivate werden die mit Darlehen, Anleihen oder anderen Risikoaktiva bzw. Marktrisikopositionen verbundenen Kreditrisiken auf - als sogenannte Sicherungsgeber - auftretende Parteien übertragen. Von den traditionellen Formen der Kreditrisiko-Übertragung unterscheiden sich Kreditderivate dadurch, dass sie unter standardisierten Rahmenverträgen abgeschlossen werden und einer laufenden Marktbewertung unterliegen. Weiterer Unterschied: Die Inanspruchnahme des Sicherungsgebers aus dem Kreditderivat begründet nicht unmittelbar eine Forderung gegenüber dem Schuldner der zugrundeliegenden Position.
Als Diversifikations- und Ertragsquelle können Kreditderivate sowohl für Anleger als auch Kreditgeber zur Steuerung des Kreditrisikos und zur Reduzierung unerwünschter Risikokonzentrationen von Bedeutung sein. Wichtig sind allerdings genaue Kenntnisse über Details dieser innovativen Finanzmarktprodukte, um die Vorteile nutzen zu können. Hierzu gehören u.a. Informationen über neue Märkte und Produkte zum Transfer von Kreditrisiken, institutionelle Rahmenbedingungen (z.B. rechtliche Einordnung, vertragliche Gestaltung, steuerliche und bilanzielle Behandlung), Einsatzfelder und Bewertung von Kreditderivaten.

Hinweis Fachbuch: Frank Müller · Kreditderivate und Risikomanagement. 2000, Bankakademie-Verlag, Ffm., ISBN: 3933165369

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